Samstag, 12. Mai 2012

1.5. Coswig - Wittenberg

Diesen morgen gab es wieder kein Frühstück auf dem Zeltplatz, da die Chefin vor Ort in den Mai gefeiert hatte und nicht zu den Zeiten fit war, zu denen die Sonne mein Zelt schon aufgeheizt hatte. Daher gings gleich nach Sonnenaufgang los. Erstes Ziel war Meißen, um ein kleines Frühstück einzunehmen.

Meißen ist der Beweis, dass es früher noch coole Jobs gab. Herr Böttgers Beruf war es offiziell, in der Burg am Ufer Gold aus Dreck herzustellen. Leider ist nur Porzellan draus geworden.

In der Burg wurde das Porzellan entdeckt ...
 Hinter Meißen beginnt die sächsische Weinstraße. Alle 100 Meter ein Direktverkauf aus dem Weingut, das macht natürlich Durst. Leider war es noch zu früh am Morgen!

Ich dachte, der ist in die Schweiz geflohen?
 Hinter der sächsischen Weinstraße wird es endgültig flach, nur noch Elbauen weit und breit und auch deutlich weniger Leute. Die meisten Dresdner radeln wohl eher nach Süden in die sächsische Schweiz und nicht nach Norden! Mir war's nur recht!

Elbauen ...


Schloss Seußlitz, erbaut von Heinrich dem Erlauchten. Direkt gegenüber von Ulles Weingut!

Rumhängen macht müde!
Nach der Flut der Sehenswürdigkeiten rund um Dresden nahmen die Highlights deutlich ab, ein Problem, das man auch in Weßnig erkannt hat und die örtliche Dorfkirche zur ersten Deutschen Radfahrerkirche ernannt hat. Das besondere, man kann mit dem Radl direkt in den Kirchgarten rollern. Dort gab es leckeren selbstgemachten Kuchen unter alten Bäumen zum genießen!

Immer noch die Elbe, hier gibts ausser Fluss nix mehr ...

Der Beweis: Man kann aus allem eine Sehenswürdigkeit machen!

Es sind tatsächlich Radfahrer in der ersten Radfahrerkirche Deutschlands!
Als nächstes wartete Torgau am Wegesrand. Hier gibt es neben einer schönen alten Innenstadt auch ein Monumentaldenkmal für die Begegnung der Amerikaner und Russen 1945 an der Elbe.


Schloss Hartenfels, die Schlosskapelle war die erste protestantische Kirche der Welt. Von Luther persönlich (!) geweiht!

Die Elbe bei Torgau. Es gab sogar ein Schiff! Wer den Schiffsverkehr am Rhein gewohnt ist, betrachtet die Elbe praktisch als tot!

Maschinengewehre als Zeichen des Friedens ...

Die Frühlingsexplosion, vor der die Metereologen gewarnt haben!
 Eine weitere Erfindung der Holländer ist die Gierfähre. Aus mir nicht bekannten Gründen geht der offizielle Radweg nicht auf Brücken über den Fluss, sondern immer nur auf Fähren. So kann man jedesmal das Prinzip bewundern. Die Fähre versperrt zwar immer den kompletten Fluss (siehe die gelben Bojen auf dem Bild), da es auf der Elbe keinen Schiffsverkehr gibt, ist es kein Problem.

Gierfähre

Die Selbsterkenntnis ist löblich!
Ziel der heutigen Etappe war Wittenberg. Die komplette Stadt ist auf Luther ausgelegt. Was Goethe für Weimar, ist Luther für Wittenberg. Trotzdem sehr beschaulich und gemütlich!

An Luthers Geboten kann sich die Occupy Bewegung mal ein Beispiel nehmen!

Der Marktplatz. Natürlich mit Lutherdenkmal. Melanchthon steht aber auch rum.

Die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg. Hier hat Luther seine 95 Thesen an die Tür genagelt. Da Pergament nicht solange hält, hat sie irgendjemand in mühevoller Handarbeit in die Tür gekratzt.

Direkt gegenüber der Schlosskirche gab es den ersten kulinarischen Höhepunkt der Reise: das Restaurant des Hotels "Alte Canzley". Nach drei Tagen endlich mal gute Bio-Küche und nicht das microwellenerwärmte Standardeinerlei deutscher (und tschechischer!) Gaststuben! Kann man uneingeschränkt empfehlen!


Da hat der Koch sich selbst übertroffen!
Etwas Etappenstatistik:


Coswig - Wittenberg auf einer größeren Karte anzeigen
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Strecke159,4 km
 Höhenmeter 719 m
 Dauer 07:29
 Schnitt 21,3 km/h
 Vmax 56,5 km/h

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