Für die Limestour habe ich für Verstärkung gesorgt: Uli, der alpenquerende Bolide aus München. Nachdem er am Abend vorher nach einer kräftezehrenden Autofahrt in Köln angekommen war, sollte es früh am Morgen mit einem kleinen Umweg über Bonn direkt nach Bad Hönningen gehen.
Aus dem Plan wurde leider nichts. Zwei Kilometer nachdem sich unser Regionalexpress in Bewegung gesetzt hatte, hielt er auch wieder an. Personenschaden. Irgendjemand muss direkt vor uns aufs Gleis getorkelt sein.
Die darauf folgende Odysee von Köln über Bonn nach Bad Hönningen kostete uns den ganzen Vormittag, so dass wir erst gegen 13.00 Uhr am Limes starten konnten.
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Endlich am Start! Hier funktioniert die Beschilderung noch! |
Nach 500 Metern folgt gleich das erste Highlight - der WP 1/1. Als die Reichslimeskommission im 19. Jahrhundert mit dem Ausbuddeln des Limes begann, nummerierte sie Streckenabschnitte und Wachposten durch. Der WP 1/1 bezeichnet also den ersten Wachposten im ersten Streckenabschnitt. Von diesem Wachposten nebst dem zugehörigen Kleinkastell ist leider nichts mehr im Original erhalten, da die Anlagen auf dem Gelände einer Kiesgrube lagen und der Kiesgrubenbesitzer die Ruinen zu Kies gemacht hat.
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WP 1/1. Historisch inkorrekte Rekonstruktion. |
Bemerkenswert sind die gebogenen Sitzbänke am Turm, die finden sich auf der ganzen Limesstrecke. Ob das römischen Ursprungs ist oder ob sich hier ein Mitarbeiter der Limeskommission selbst ein Denkmal setzen wollte, wissen wir nicht. Aber trotzdem toll!
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So lässt es sich aushalten! Die erste Pause nach 500 Metern - verdient! |
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hm, wenn ich jetzt Latein könnte! |
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Da liegt wohl noch ein Stück weg vor uns! |
Der erste Abschnitt hatte es gleich in sich, der Limes biegt senkrecht vom Rhein weg auf die Höhenzüge des rheinischen Schiefergebirges. Immer wieder ging es von einem Hügel zum nächsten, auf dem jeweils die Wachtürme standen. Ob die Wegführung aus militärischen und fortifikatorischen oder Beweggründen so gewählt wurde oder einfach, weil die Römer auf Schmerzen standen, wissen wir nicht. Auf alle Fälle wurde bei zwei gegebenen Wegpunkten
immer eine Verbindung mit höchstmöglicher Steigung dazwischen gewählt!
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WP 1/10 beim Jagdhaus Wilhelmsruh. Hier haben die bösen Germanen nicht mehr viel ganz gelassen. |
Der Vorteil, wenn man ganz oben auf dem Berg ist? Man hat eine schöne Aussicht! Beispielsweise bei Koblenz der wunderschöne Blick auf den Rheingraben. Im Hintergrund die AKW Ruine Mülheim-Kärlich.
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Leben am Reaktor! |
Die blöde Bahnaktion hatte uns leider soviel Zeit gekostet, dass wir besorgt waren, noch rechtzeitig in Bad Ems anzukommen. Da ich die erste Tagesetappe schon einmal ein Jahr zuvor gefahren bin, wusste ich, dass noch einige Höhenmeter auf uns warten und wir erst sehr spät Nachts ankommen würden. Aus diesem Grund haben wir etwas geschummelt und sind bei Bendorf den Rhein entlang aufwärts bis zur Lahnmündung gefahren. Von dort ging es direkt nach Bad Ems.
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Lahnstein kann man nicht vefehlen! |
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So sieht es aus, wenn man beim Umgraben im Vorgarten Römeruinen findet ... |
Gegen 7 Uhr erreichten wir endlich Bad Ems und checkten in unserem tollen, direkt an der Bundesstraße gelegenen Aktiv-Hotel ein. Der Zusatz "aktiv" bezog sich wohl vor allem auf den Autoverkehr vorm Fenster. Zum Glück entschädigte der Ort für die strapazen Nacht.
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Direktanbindung von Bad Ems nach Schottland. |
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Die Uferpromenade am Abend. Hier schlenderte schon der Kaiser entlang! |
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Und Bad Ems am Morgen! |
Zur Vorbeugung möglicher Verdauungsbeschwerden aufgrund der gutbürgerlichen Küche der Restaurants im Ort tankten wir noch ein Liter des leckeren Natrium-Säuerlings. Natürlich aus der Römerquelle. Wo sonst!
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Macht Appetit auf mehr! |
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Mhmmm. Der Geschmack von Natron-Säuerlingen am Morgen! |
Anbei wieder die Tourdaten. Der originale Limesradweg geht bei Bendorf wieder durch den Wald und das Gebirge - über Hillscheid und Neuhäusel.
Strecke | 66,5 km |
Fahrzeit | 03:40 |
Höhenmeter | 789 |
Vmax | 42,8 km/h |
Durschnitt | 18,1 km/h |
Limes Bad Hönningen - Bad Ems auf einer größeren Karte anzeigen
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