Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht (genau, das Aktiv-Hotel mit Bundesstraßenanbindung) und einem ausgiebigen Frühstück ging es weiter. Natürlich wieder die Berge hoch! Nach einem stetigen auf- und ab gab es an WP 2/7 (südöstlich von Becheln) die erste Pause. Zum Glück hatte das Hotel uns ein Lunch-Paket mitgegeben!
Der WP 2/7 ist heute noch als großer Schutthügel zu erkennen. Die Reichslimeskommission konnte am Ende des 19. Jahrhunderts einen quadratischen Turm mit einer Seitenlänge von 5,40 m und einer Mauerdicke von 1,0 m feststellen. Der Turm selbst stand 20 m hinter dem Limeswall. Der Turm hatte eine Höhe von etwa 12 m und diente einer 4-8 Mann starken Wachmannschaft als Schlaf- und Aufenthaltsraum.
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Kein Legionär, nur ein Bionicon Bike am WP 2/7. |
Entsprechend gebildet und gestärkt ging es weiter. Hinter Bad Ems ist der Limes in einem erstaunlich guten Zustand, speziell zwischen WP 2/12 und 2/14. Man sieht noch deutlich die Spuren in Feld und Wald. Im Wald ist der Zustand generell besser, die Bauern haben die Gräben bestimmt im Laufe der Jahrhunderte zugepflügt.
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Die Reste des Limes im Feld bei WP 2/13 ... |
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... und im Wald bei WP 2/14, deutlich besser erhalten. |
Aufgrund des guten Zustands wurden hier die angeschlossenen Rad- und Wanderwege in eine Art Freizeitpark ausgebaut. Es gibt tatsächlich Wegweiser und diverse Devotionalien in Form von Römerkrügen und alten Spielen.
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eindeutige und übersichtliche Wegweiser vereinfachen die Reise! |
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Kaiser-Augustus-Gedächtnis-Weg rechts. |
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Nachbau eines römischen Mühlespiels, damals noch rund. |
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Amphoren laden zum Weintrinken ein. |
Nach einigen kurzweiligen Spielereien im Wald ging es weiter, wieder über Berg und Tal. Da kurz hinter WP 2/14 die Beschilderung wieder verschwand, waren wir uns nie ganz sicher, ob wir auf dem Rad- oder Wanderweg unterwegs waren. Für ein MTB ist das aber auch relativ wurscht, das kommt überall durch!
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Ob das der offzielle Radweg ist? |
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Teilweise versperren Grenzbefestigungen den Weg. |
Zwischen WP 2/23 und 2/24 dann die Überraschung: ein echtes, originalgetreu aufgebautes Kleinkastell. Diese Rekonstruktion ist noch recht neu und daher in kaum einem Reiseführer erwähnt.
Beim
Kleinkastell Pohl handelt es sich um eine zeitgemäße Rekonstruktion eines Erdkastells, wie es auch am Fundort, wenige Meter vom Nachbau entfernt, vermutet wurde. Dabei haben die Römer alle Gebäude aus Holz gebaut, aber weiß getüncht und mit roten Fake-Fugen versehen, um von weitem den Eindruck eines fetten Steinkastells zu erwecken. Ob die Germanen sich dadurch täuschen ließen?
Auf alle Fälle gab es leckeres römisches Wildschwein-Gulasch und Mulsum zur Stärkung. Das Kastell lohnt einen Besuch!
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Das Kastell von außen ... |
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... und innen! |
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auch für sanitäre Einrichtungen ist gesorgt, bekanntlich hatten die Römer schon eine Wasserspülung. |
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Schwertimitate laden zum Spielen ein! |
Hinter dem Kleinkastell meinte es der Wettergott nicht mehr gut mit uns, es begann in Strömen zu regnen. Da unser geplantes Ziel Glashütte nur mit stundenlangen Regenfahrten zu erreichen gewesen wäre, beschlossen wir mal wieder die Tour zu verkürzen und radelten nach Idstein ins Tal hinab. Hier gab es zum Glück noch ein paar freie Betten in einem ruhigen, schön in der Innenstadt gelegenem Hotel sowie frisches selbstgebrautes Bier. Da ist der Regen schnell wieder vergessen! ;-)
Hier wieder die Tourdaten:
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Strecke | 69,9 km |
Dauer | 04:44 |
Höhenmeter | 1515 m |
Durschnitt | 14,8 km/h |
Vmax | 49,8 km/h |
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