Am nächsten Morgen war es zwar noch trüb, aber es regnete zum Glück nicht mehr. Wir nutzten die Gelegenheit für einen kleinen Stadtbummel. Besonders gefallen hat uns
Bike-Loft, ein Fahrradladen, der keine E-Bikes verkauft! Diesen Mut muss man in diesem Jahrzehnt erstmal aufbringen! Respekt!
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Idyllische Kulisse in Idstein |
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Sehr symphatisch! |
Für diesen Tag war sozusagen der Limes-Hauptkamm geplant, einmal quer durch den Taunus über den Großen Feldberg. Da wir aufgrund des Regens am Vorabend nach Idstein ins "Tal" hinabgefahren waren, zuckelten wir erstmal gemütlich die Landstraße entlang, um uns dann wieder dem Radweg und den Bergen zu nähern.
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im Hintergrund die noch regenverhangenen Berge |
Beim Kleinkastell Alteburg-Heftrich trafen wir wieder auf die Original-Route, ab hier hies es nur noch: bergauf! Durch den Wald schraubten wir uns immer mehr zum Großen Feldberg hoch. Die Maximalsteigung betrug 28%. Das war für mein geschundenes Rad zu viel, als ich bei dieser Steigung in die Pedalen tratt, kippte es einfach nach hinten auf die Satteltaschen. Also schieben. Die Steigungen haben auch ein ihr Gutes: Man trifft keine Pedelecs und E-Bikes. Beim Kastell Feldberg hatten wir das schlimmste schon hinter uns.
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Uli inspiziert fachkundig die Überreste des Feldkastells Feldberg bei WP 3/47 |
Kurz hinterm Kastell erreichten wir die höchste Stelle der Tour, danach ging es nur noch abwärts dem Höhepunkt der Etappe entgegen: dem Kastell Saalburg.
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Da freut sich das Mountain-Bike! |
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Endlich Sonne! Impressionen aus dem Taunus. |
Das Kohortenkastell
Saalburg (bei Bad Homburg) ist das besterforschte und am vollständigsten rekonstruierte Kastell des gesamten des Obergermanisch-Raetischen Limes.
Die Saalburg war ursprünglich von 90 - 260 in Betrieb, mit allen Schikanen wie Sauna, Taverne, Fußbodenheizung, Wasserspülung im WC usw. Nach dem Limesfall im Jahr 260 vergammelte das Kastell und lag bis 1900 brach.
Den Wiederaufbau verdanken wir der Reichslimeskommission und natürlich unserem Kaiser Wilhelm II., der sich wohl selbst als entfernter Nachfahre Cäsars und Vertreter des heiligen römischen Reichs sah. Leider hatte er keine Ahnung von der Materie, und so wurde auf seinem ausdrücklichen Wunsch hin das Kastell falsch rekonstruiert. Damals hat ihm keiner widersprochen, Privilegien des Adels eben.
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Kaiser Antoninus Pius und ich. |
Im Kastell gab es wieder römisches Essen, gedünstete Pilze mit einer Art Frischkäse und Mulsum.
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Fast wie in der Toskana. |
Von der Saalburg aus radelten wir gemütlich (es regnete immer mal wieder) bis nach Butzbach. Der Weg verlief die ganze Zeit durch den Wald, auf dem Navi waren irgendwann nicht mal mehr Straßen zu erkennen. Der Grund liegt an einer echt überdimensionierten Kaserne der Bundeswehr. Sie dient wohl dem Schutz der Wetterau, einem Gebiet, an dem auch die Römer sehr interessiert waren, immerhin haben sie hier extra den Limes nochmal nach Norden gebogen, um diesen Landstrich ins Reichsgebiet zu integrieren. Angeblich, weil das Land so fruchtbar war und die Wetterau Truppenbewegungen nach Germanien erleichterte. Wie wir heute wissen ist nichts draus geworden.
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Einsam auf Waldwegen. |
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Die Wetterau-Kaserne |
Hinter der Kaserne, beim
Kleinkastell Kaisergrube, gabs mal wieder einen renovierten Wachturm, den WP 4/16. Er ist angeblich der bestrenovierte Wachtum am Limes, das Original war allerdings noch höher. Die Rekonstruktion wurde von einem Sockenfabrikanten finanziert.
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WP 4/16 |
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Centurio Uli kontrolliert die nördliche Wetterau. |
Kurz vor Butzbach war der Radweg mitten in der Pampa einfach gesperrt bzw. waren die Landstraßen nur als Einbahnstraße freigegeben. Mühsam suchten wir uns unseren Weg. Am nächsten Tag konnten wir in der Zeitung auch den Grund lesen: Vor Butzbach wurde ein Abschnitt des neugebauten Limesradwegs eröffnet! Mit feierlichen Reden, Radlern in Originalkostümen und sicher viel Ebbelwoi. Da wären wir auch gerne mitgefahren, wir wären mit Sicherheit auch die einzigen richtigen Limesradler gewesen. Immerhin ist uns in 7 Tagen auf dem Limes ein einziger weiterer Radler begegnet.
Die neue Route ist etwas näher am Limes als die alte, beinhaltet weniger Steigungen und ist asphaltiert, also für Pedelecs tauglich gemacht worden. 2014 sind die Erneuerungen abgeschlossen, dann wird auch überlegt, den Radweg zu beschildern! ;)
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Hach, die schöne Wetterau! |
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Limes-Reste vor Butzbach |
Butzbach ist ein kleines nettes Örtchen, direkt an der Fachwerkstraße gelegen. Hier ließen wir den Tag beim Italiener (natürlich in einem Fachwerkhäusschen) ausklingen.
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Irgendwie schief! |
Die Tourdaten für Tag 3:
Strecke | 65,4 km |
Dauer | 04:25 |
Höhenmeter | 1438 m |
Durchschnitt | 14,8 km/h |
Vmax | 43,5 km/h |
Limesradweg Idstein - Butzbach auf einer größeren Karte anzeigen
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Schöne Dokumentation!
AntwortenLöschensuper gut gemacht!
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