Es gibt so Tage, da läuft einfach nichts! Genau so einen hatten wir heute erwischt. Es ging los mit dem morgendlichen Duschen. Da entdeckte ich tatsächlich Überreste einer Zecke, von der ich glaubte, sie am Vorabend erfolgreich aus meinem Körper gedreht zu haben! Insektenbefall am eigenen Körper ist so gar nicht meins, daher checkte ich gleich beim Hautarzt um die Ecke ein. Wer glaubt, da einfach hingehen zu können, hat sich getäuscht. Die nette Arzthelferin (ich habe noch nie Arzthelfer gesehen!) erklärte mir freundlich und bestimmt, dass der früheste Termin im November möglich wäre. Nach dem Hinweis auf unsere Radtour und die Tatsache, dass wir nicht bis November, trotz aller Schönheit, in Aschaffenburg bleiben werden sowie einigem allgemeinen Feilschen einigten wir uns drauf, dass ich in eine Lücke reingeschoben werden kann. Siehe da, obwohl der Terminkalender der Praxis knackevoll war, kam ich eine halbe Stunde später dran! Die Zecke war zum Glück komplett weg, sie hatte nur Fühlerreste in meinem Körper hinterlassen.
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Der Main bei Aschaffenburg. |
Nach dem Zeckenschock frühstückten wir erstmal ausgiebig. So richtig Lust zum Radeln hatte heute niemand. Irgendwann rafften wir uns trotzdem auf, um nach einer Stunde im ersten Biergarten einzukehren.
Der Biergarten lag in Miltenberg, und hier verlässt der Limes leider den Main. Unser kurzes Intermezzo auf seniorentauglichen Chilloutwegen war also vorbei. Ein Gutes hatte es, Pedelec-Radler trifft man nur auf ebenerdigen Flussradwegen im Flachland, und so musste Uli sein Versprechen, den nächsten E-Biker vom Rad zu hauen, nicht mehr einlösen.
Nach den ersten hundert Höhenmetern zeigte mein Körper erneut deutliche Verfallserscheinungen, diesmal in Form eines wehleidigen Knies. Daher und aufgrund der allgemeinen Müdigkeit reduzierten wir unsere ambitionierten Pläne und beschlossen, in Walldürn einzukehren.
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In Amorbach, diesem trostlosen Ort, versuchten wir eine Pause einzulegen. Leider hatte alles geschlossen! |
Walldürn liegt im Odenwald und wurde wie jeder Ort der Region an einem alten Limeskastell errichtet. Berühmt ist er für das
Blutwunder von Walldürn. Für uns als Protestanten erschloss sich die ganze Dramatik um das Wunder nicht so richtig, trotzdem wurden wir im
Hotel Riesen für Pilger gehalten und bekamen das Pilgermenü vorgesetzt. Das Essen war wirklich vorzüglich und reichhaltig, daher beschlossen wir, noch einen kleinen Verdauungspaziergang durch die Stadt zum Blutaltar zu machen. Der Ort lebt von der Wallfahrt, es gab überall verschiedene Devotionalien, Wallfahrtskekse und ähnliches mehr. Wir nutzten die Chance, um uns mit neuen Lourdesgrottenbrennern einzudecken.
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in diesen mondänen Betten verfielen wir in einen komatösen Erschöpfungsschlaf. |
Völlig erschöpft kehrten wir zurück und liesen den Abend - wie jeden Abend - bei einem lokalen Wein ausklingen.
Wie schlimm der Tag für uns war kann man der Tatsache entnehmen, das wir nur drei (!) Fotos gemacht haben. Die bleiben dem Blog natürlich nicht vorenthalten!
Voheriger Tag:
Etappe 4
Zum Schluss noch die Tourdaten:
Strecke | 63,8 km |
Dauer | 03:43 |
Höhenmeter | 546 m |
Durchschnitt | 17,1 km/h |
Vmax | 39,0 km/h |
Limesradweg Aschaffenburg - Walldürn auf einer größeren Karte anzeigen
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