Samstag, 22. Juni 2013

Rheine - Dortmund (9.6.)

Das Hotel Lücke in Rheine war gut gewählt. Ruhige Zimmer, ein großes Frühstücksbuffet, freundlicher Service und vor allem die Möglichkeit, ein paar Semmeln für die Fahrt mitzunehmen.
Nach dem (frühen) Frühstück ging es direkt weiter.

Da hat der Keks recht. Wollte ich doch den Fotoapparat mitnehmen und habe ihn dann vergessen :-) Die Bilder kommen alle vom Handy ...
Wie am Tag zuvor gab es die Möglichkeit, entweder dem offiziellen Ems-Radweg zu folgen oder direkt auf den Deichen des Dortmund-Ems-Kanals zu fahren. Da der letzte Teil der Route sowieso dem Kanal folgt, beschloss ich, zunächst auf dem Fluss-Radweg zu bleiben.

Ein nachgebautes sächsisches Dorf aus dem 8. Jahrhundert

Telefonzelle als Kapelle. Beten ist ja auch irgendwie telefonieren zu Gott ...
Der Radweg führt bis Münster nicht direkt am Fluss entlang, sondern meistens auf Wald- und Feldwegen in Flussnähe. Dadurch sieht man den Fluss nur selten, dafür umso mehr abgelegene Höfe und Dörfer.

Hier ist die Zeit stehengeblieben: es gibt noch Kutschen!
Ab und zu fährt man durch eine sandige, fast heideartige Landschaft. Überbleibsel aus der letzten Eiszeit, als in der noch kargen Landschaft riesige Sanddünen angeweht wurden, die heute die Emsdünenlandschaft bilden.

Die Überreste der Emsdünenlandschaft
Die Dünen fordern von Mensch und Material das Äußerste!
Bei Greven geht es endgültig auf den Dortmund-Ems-Kanal und ich lasse die Ems links liegen. Laut Radführer ist ein Großteil der Deiche noch nicht befahrbar, was wieder einen Umweg durch die umliegenden Dörfer bedeutet hätte. Zum Glück weiß das der Deich nicht, und ich kann bis Datteln entlang des Kanals fahren.

Ab Datteln wird die Wegführung spannend, scheinbar haben auch Kanäle das gleiche Schicksal erlitten wie Flüsse: es gibt Alt-Arme und aufgegebene Streckenabschnitte.  So führen einige Kilometer entlang eines traurigen Minikanals (der Alten Fahrt), um dann in Datteln am Kanalkreuz zu enden. Das Kanalkreuz ist der größte Kanalknotenpunkt der Welt.

Leider ist der Radweg in Datteln nicht so rekordverdächtig, es geht durch hässliche Industrieparks und Kraftwerksruinen entlang von Schnellstraßen nach Waltrop. Hier gibt es ein Schiffshebewerk zu besichtigen, dass der Kaiser noch persönlich in Betrieb genommen hat. So sieht es auch aus, die Schleussentürme sind mit einer Art Pickelhaube versehen.

Schiffshebewerk Henrich mit Pickelhaube
Das Kraftwerk Datteln
Die letzten Kilometer bis Dortmund werden etwas zäh, der Wind hat gedreht und bläst nun ins Gesicht. Der Kanal endet in einem Hafen, hier muss man leider die Deiche verlassen und fährt durch ein Naherholungsgebiet nach Dortmund ein. Am Bahnhof kam zum Glück gleich ein Zug, und so war ich 18 Uhr wieder zurück in Köln.

Zum Schluss wie immer die Tourdaten:

Strecke 146,4 km
 Höhenmeter 642 m
 Dauer 06:45
 Schnitt 21,7 km/h
 Vmax 39,9 km/h


Ems-Radweg auf einer größeren Karte anzeigen

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