Dienstag, 10. April 2012

8.4.2012 Stadtkyll - Aachen

Wie ich befürchtet hatte, artete das Magengrummeln in einen handfesten Durchfall aus. Das passiert natürlich nur, wenn man in einer Gegend ohne jegliche touristische Infrastruktur unterwegs ist ;-)

Bei frühlingshaften -2° gings los, noch ein Stück am Kylltal-Radweg entlang. Die letzten Meter bis zur Quelle habe ich mir geschenkt, da meine Motivation bei den Außentemperaturen ebenfalls an einem Nullpunkt angelangt waren.

Äh, welcher Radweg ist das jetzt?!?
Kurz vor Hallschlag bog ich dann auf den Dreiländerradweg ab, der sich über die Höhen der Eifel zieht. Über die Höhen heisst konkret hoch und runter, aber seit dem Kylltal-Radweg war ich ja dran gewohnt. Überall links und rechts des Weges gab es Panzersperren des Westwalls, die wie verbuddelte Tobleronen aussahen. Die Leute hatten damals viel Zeit ...

Panzersperren links ...

Panzersperren rechts ... ein Glück das mein Rad so dünn ist und durchpasst!
Bei den ganzen Steigungen hielt ich große Hoffnungen auf die Tourenkarte, irgendwann musste es auch einfach mal bergab gehen, zumindest vor Aachen. So stand es zumindest drin. Essen / Trinken gabs natürlich auch nicht, alles zu wegen Ostern!

sonst aber alles idyllisch!
In Kalterherberg stieß ich endlich auf einen geöffnetes Hofladencafé wo es lecker selbstgebackenen Kuchen gab.

Die berühmten Wildnarzissenwiesen von Kaltenherberg!

... und nochmal im Detail, für alle, die nicht wissen wie eine Narzisse aussieht.
Direkt dahinter gings über die Grenze nach Belgien, hier ist die Eifel Teil des Naturschutzgebiets Hohes Venn. Über das rauhe Hochmoor ging es ziemlich flott zum Stausee Eupen - zum ersten Mal ging es richtig bergab!

mein Rad in den Hochmooren des Hohen Venn
Hier ist die Welt noch in Ordnung!
Hinter der Grenze macht sich das holländisch/belgische Knötchensystem positiv bemerkbar: überall sind Routenpunkte angelegt und als Radlfahrer muss man sich einfach aus den Nummern seine Route zusammenbasteln. Das vermeidet das teilweise babylonische Schilderwirrwar auf den deutschen Radwegweisern.

Meine leichte Reisediarrhoe siegte über den Wunsch, Eupen mit nochmal 10 Zusatzkilometern zu besichtigen, das bleibt jetzt für die nächste Tour offen.

Einen kurzen Zwischenstopp gab es noch in Raeren, hier gibt es eine hübsche mittelaterliche  Burg. Das Tolle: die ist ganz und nicht von irgendwelchen fertigen Rittern aus dem Mittelalter zerlegt worden. Direkt daneben gibt es ein leckeres Café, gleich neben dem berühmten Töpfereimuseum, welches ich mir ebenfalls aufgrund der leichten Diarrhoe schenkte. Im Café gab es neben lauter lokalen Spezialitäten auch selbstgemachte Marmelade zu kaufen, da konnte ich natürlich nicht widerstehen!

Burg Raeren
Schwerbepackt ging es nach kurzer Rast weiter, die letzten Kilometer Richtung Aachen. An der Grenze versagte leider das tolle Knötchensystem: Es gab kein Knötchen nach Deutschland! Nach einem bissel Suchen auf den lokalen Landstraßen dritter Ordnung hab ich's dann doch noch zum Bahnhof Aachen geschafft! Von hier gings zurück nach Köln und das Fieber auskurieren.

Zur Route:
Als Karte habe ich den Radatlas Nordeifel verwendet. Diesmal waren auch die Steigungsangaben in der Karte deutlich genauer!

Stadtkyll - Aachen auf einer größeren Karte anzeigen

erstellt mit GPS-Track-Analyse.NET





Strecke96 km
 Höhenmeter 1208 m
 Dauer 5:21
 Schnitt 17,9 km/h
 Vmax 45,0 km/h

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