Der Limes mit ca. 550 Kilometer Länge ist nach der chinesischen Mauer das längste Bodendenkmal der Welt und bildete im 2. und 3. Jahrhundert nach Christus die nördliche Grenze des römischen Reichs im alten Germanien. Neben der eigentlichen Grenzbefestigung, je nach Bodenbeschaffenheit eine Palisade oder eine steinerne Mauer, gehören auch über 900 Wachtürme und über 100 Kastelle mit dazu.
Da die Römer protzen mussten und bei der Wegführung keinerlei Rücksicht auf das Gelände nahmen, ist die Tour auch eine sportliche Herausforderung.
In elf schweißtreibenden Tagen sind wir den Limes vom Rhein bis zur Donau abgeradelt, die detaillierten Beschreibungen sind unter den einzelnen Etappen verlinkt!
Etappe | von/bis | Kilometer | Höhenmeter |
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Etappe 1 | Rheinbrohl - Bad Ems | 66,5 | 789 |
Etappe 2 | Bad Ems - Idstein | 69,9 | 1.515 |
Etappe 3 | Idstein - Butzbach | 65,4 | 1.438 |
Etappe 4 | Butzbach - Aschaffenburg | 121,2 | 938 |
Etappe 5 | Aschaffenburg - Walldürn | 63,8 | 546 |
Etappe 6 | Walldürn - Öhringen | 63,6 | 1.024 |
Etappe 7 | Öhringen - Lorch | 80,1 | 1.369 |
Etappe 8 | Lorch - Röhlingen | 79,2 | 869 |
Etappe 9 | Röhlingen - Weißenburg i.B. | 91,7 | 833 |
Etappe 10 | Weißenburg i.B. - Hagenhill | 72,3 | 893 |
Etappe 11 | Hagenhill - Regensburg | 66,5 | 727 |
Summe | 840,2 | 10.941 |
Die Karte zeigt die Radtour im Überblick. Die rote Linie ist der Verlauf des Limes, die blaue Linie entspricht der gefahrenen Tour. Die detaillierten Karten befinden sich in der jeweiligen Etappenbeschreibung.
Limes-Radweg auf einer größeren Karte anzeigen
Wegfindung / Navigation
Einen einheitlichen und eindeutigen Limesradweg gibt es nicht. Man hat die Möglichkeit, entweder dem Limes-Wanderweg zu folgen, dem offiziellen Limes-Radweg oder auch der Limes-Straße. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass der Limes-Wanderweg häufig die schönste Wegführung bietet. Sobald aus diesem Wanderweg ein Feldweg wird, weicht die Radroute auf Landstraßen aus. Diesen muss man nicht folgen, sofern man mit einem Mountain-Bike oder einem geländetauglichen Trekkingrad mit Breitreifen ausgerüstet ist.
Beim Limes-Radweg selbst gibt es auch unterschiedliche Wegführungen, je nachdem ob man der Beschilderung, dem Kartenmaterial der Limeskommission oder dem GPS-Track des ADFC folgt. Hier ist ein bisschen Improvisationsvermögen gefragt. Am meisten Spaß macht es, mit der Karte zu fahren, aufgrund der häufig verwinkelten Wegführung und den fehlenden Radwegsschildern kann dies sehr zeitraubend sein, deshalb empfiehlt es sich, auch ein GPS-Track mitzuführen, speziell die Wegfindung in Städten wird vereinfacht.
Folgende Produkte haben sich bewährt:
Für die erste Hälfte der Strecke von Bad Hönningen bis Miltenberg eignet sich hervorragend das Bikeline Radtourenbuch, Deutscher Limes-Radweg: Von Miltenberg nach Regensburg. Ein original bikeline-Radtourenbuch. Teil 2 ist leider nicht mehr verfügbar.
Von ausgezeichneter Qualität ist das LIMES-SET: Obergermanisch-Raetischer Limes 4 Karten 1:50 000 (BW, BY, HE und RP) mit Broschüre in Karton
Bei diesem Maßstab sind selbst kleinste Feldwege zu erkennen, für jedes der vier Bundesländer exisitiert eine eigene Karte, auf die jeweils der Wanderweg, der Radweg und die Limes-Straße eingezeichnet sind. Außerdem sind die genauen Positionen der Wachposten und der sichtbaren Reste des Limes verzeichnet.
Unter anderem im ADFC Tourenportal kann ein GPS-Track des Limes-Radwegs erworben werden. Die Tour ist sehr detailliert, mitunter gibt es aber Abweichungen vom Kartenmaterial.
Nerdig aber sehr praktisch ist der Rixen und Kaul Kartenhalter, schwarz. Hier passen wasserfest sowohl Karten als auch ein Handy rein.
Einen Überblick über die Etappen verschafft das Radreise-Wiki.
Die Beschilderung
Die Wegweiser sind leider wenig durchgängig. Mal wird man Schildern förmlich erschlagen, dann fehlen sie wieder für viele Kilometer. Auf die Beschilderung verlassen sollte man sich nicht, selbst wenn es sie gibt, ist sie häufig sehr verwaschen oder zugewachsen. Der Limes-Wanderweg ist teilweise besser markiert, allerdings sind die Wegweiser so klein, dass sie beim zügigen pedalieren kaum zu erkennen sind.
Die Wegequalität und Streckenprofil
Folgt man dem offiziellen Radweg, führt der Weg meist über Feldwege, Waldwege oder Straßen. Auf erneuerten Streckenabschnitten ist ein Trend zu gut ausgebauten Radwegen zu erkennen, ebenso ist die Qualität an den Flußabschnitten tadellos. Speziell zwischen Main und Bayern werden die Waldwege selten. Das nimmt dem Radweg etwas seinen Charme, unbefestigte Wege scheinen für Radfahrer nicht mehr zumutbar zu sein.
Ein Radwegplaner, den wir auf der Tour beim Ausbau des Radwegs trafen, bestätigte uns, dass in Zukunft der Trend zu befestigten Wegen geht, auch weil die Bodenverdichtung und Beschädigung durch schmale Fahrradreifen deutlich reduziert wird. Noch ist der Radweg nicht für Elektrofahrräder / Pedelecs geeignet.
Über den gesamten Radweg gibt es viele und teilweise heftige Steigungen, eine gute Kondition ist erforderlich.
Unterkünfte und Essen
Unterkünfte gibt es auf der ganzen Strecke ausreichend, vor allem in den touristischen Zentren. Wir hatten keine Probleme vor Ort eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Es ist allerdings empfehlenswert, in den ländlichen Gegenden telefonisch nach freien Zimmern anzufragen, sonst läuft man in Gefahr noch einige Zusatzkilometer für Hotelsuche dranzuhängen.
Enttäuschender war die Restaurantdichte, häufig waren in den kleinen Dörfern die Wirtshäuser geschlossen oder machten erst gegen Abend auf. Daher sollte man immer etwas Wegzehrung mitführen.